Nein, dem österreichischen Kabarettisten Josef Hader ist mit „Die wilde Maus“ kein wirklich vollendetes Debüt als Kinoregisseur geglückt. Dafür will dieser Film über den bedrohten Mittelstand zu viel gleichzeitig erzählen. Aber es gibt trotzdem viel zu lachen. Weil Hader als entlassener Musikkritiker, der aus der Staatsoper bis in den Wurstelprater fällt, so wunderbar rot sieht. Und einen Rachefeldzug zu Beethoven-Musik startet. Im Schnee veitsgetanzt wird hingegen zu Vivaldis La Folia. Und wir werden mal wieder daran erinnert, dass die „Zauberflöte“ keine Oper, sondern ein Singspiel ist. Natürlich kann so was nur in Wien passieren, in der Stadt, wo Georg Kreisler ihm auch ein unsterbliches Chanson gewidmet hat
Denn wo sonst haben Kritiker (angeblich) noch so viel Einfluss, die Karriere eines japanischen Pianisten zu zerstören? Der sich dann freilich auch bitter rächt. Die „wilde Maus“, das ist übrigens eine Achterbahn. Mit der geht es rauf und runter. Und im Statistenpublikum vor dem Konzerthaus steht sogar ein echter Kollege: Peter Blaha.
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