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Channel: Manuel Brug – Brugs Klassiker
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Haenchen bleibt 2017: die Bayreuther Bilanzpressekonferenz 2016

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Absperrgitter-vor-dem-FestspielhausDas ist neu, nicht am Auftakttag und auch nicht am Morgen nach der Premiere veranstalten die Bayreuther Festspiele ihre Presskonferenz, sondern am Tag ihres Finales, wie stets der 28. August. In Kürze wird die künstlerische Leiterin Katharina Wagner berichten, Einiges ist aber schon vorher durchgesickert. So wird 2017 die Neuproduktion der „Meistersinger“ selbstverständlich von Philippe Jordan dirigiert werden, obwohl auf einer geleakten, eigentlich inaktiven Internetseite zur Freude der Verschwörungsgemeinde im Netz bei allen Dirigentenposten eben noch „N.N.“ stand. Und neben Michael Volle, der am Grünen Hügel vom Beckmesser zum Hans Sachs aufgerückt ist, wird der wieder genesene Johannes Martin Kränzle den Stadtschreiber geben. Günther Groissböck, der ab nächster Spielzeit bis mindesten 2025 auf dem Hügel verpflichtet ist und dort auch bereits für den Wotan im neuen „Ring“ 2020 unterschrieben hat, ist Pogner. Eva und Stolzing werden von Anne Schwanewilms und Klaus Florian Vogt gesungen; man darf davon ausgehen, dass die als etwas vorgerücktere Semester mit dem Regisseur Barrie Kosky konzeptuell abgestimmt sind.

Auch das „N.N.“ beim wiederaufgenommenen „Parsifal“ hat einen Namen: Einspringer Hartmut Haenchen wird nach erfolgreicher Feuerprobe auch nächstes Jahr wieder im mythischen Abgrund stehen. Damit wird der Abgänger Andris Nelsons, der nur einen Kontrakt für zwei Jahre hatte, wohl kaum noch den „Parsifal“ übernehmen. Auch hat der Lette entgegen anderslautender Meldungen für den nächsten „Ring“ noch nicht unterschrieben. Haenchen dirigiert zudem am 24. Juli 2017 mit dem Festspielorchester einen Festakt zu Ehren von Wieland Wagner, der am 5. Januar 2017 hundert Jahre alt geworden wäre.

Zusätzlich zu den Nebenschienen Education und Meisterkurse möchten die Bayreuther Festspiele ab 2017 auch eine stärker dramaturgisch unterfütterte „Dialoge“-Reihe einführen, die mit einem zweiteiligen Symposion über Bayreuth zur Nazizeit starten soll. Auch vier Konzerte mit Musik verfemter Komponisten werden terminiert, so heißt es. Darüberhinaus will man sich künftig um eine thematisch passende Bespielung des hoffentlich bald renovierten markgräflichen Opernhauses bemühen.

Ach ja, und dann wäre da auch noch die Rolle des Musikdirektors der Bayreuther Festspiele, den (samt Parkplatz) seit diesem Sommer Christian Thielemann bekleidet und der im Zuge der Demission von Andris Nelsons gleich für heftige Diskussionen gesorgt hatte. Wie man aus Insiderkreisen hört, wird diese Position gegenwärtig auch intern diskutiert. Angeblich soll noch im Herbst entschieden werden, wie man künftig mit der Stelle verfahren wird…

 

 

 

 

Der Beitrag Haenchen bleibt 2017: die Bayreuther Bilanzpressekonferenz 2016 erschien zuerst auf Brugs Klassiker.


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