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Clik here to view.Ihm macht gegenwärtig in Fragen der Technik wie der Höhe kaum eine(r) was vor: Franco Fagioli, Argentinier mit italienischen wie spanischen Wurzeln, gehört zu den gefragtesten Countertenören überhaupt. Zunächst studierte er Klavier. Nach einem ruhig angelaufenen Karrierebeginn hat er sich über Basel, Zürich, Karlsruhe, Wien, Nancy an die allerersten Bühnen vorgearbeitet. Er singt am Royal Opera House ebenso wie an der Opéra de Paris und beim Festival von Aix-en-Provence. Nach diversen CDs steht er gegenwärtig bei der Deutschen Grammophon unter Vertrag, wo nach Glucks „Orfeo ed Euridice“ eben seine erste Solo-Scheibe mit Rossini-Arien erschienen ist.
Und so wie er auch bei Mozart bereist den Mezzosopranen ihre tradierten Rollen wie etwa Cherubino oder Idamante streitig macht, so schwingt er sich auch hier mit einem stupenden Koloraturschwall durch die Hosenrollenpartien – aus bewusst kaum bekannten seriösen Opern des nach wie vor als Komödienlieferanten eingestuften Rossini. Doch Franco Fagioli beherrscht auch die leisen Tönen, kann schmachten, leiden flehen und hoffen. So wie der Klangspaziergang durch Werke wie „Tancredi“, „Demetrio e Polibio“, „Semiramide“, „Adelaide di Borgogna“, „Eduardo e Cristina“ oder „Matilde di Shabran“ beweist, die man dann gern auch komplett hören möchte. George Petrou und sein Ensemble Armonia Atenea sind befeuernd stilsichere Begeiter.
Franco Fagioli: Rossini (Deutsche Grammophon)
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