Der Schweizer Maurice Steger hat die Blockflöte wieder in Mode gebracht, weg vom fiepsenden Kinderquälgegenstand. Er hat seine neue CD „Souvenirs d’Italie“ rund um Aloys Thomas Raimund Graf Harrach gebaut, der von 1728-33 als habsburgischer Vizekönig in Neapel lebte. Und der von dieser Reise einen heute noch staunenswerten Schatz mitbrachte. Im Harrach-Schloss von Rohrau, gleich neben dem Geburtshaus von Joseph Haydn, werden heute noch die Bildergalerie neapolitanischer Barockmaler wie auch die Musikaliensammlung aufbewahrt. Steger hat sich konkret daraus bedient, aber in dreijähriger Suche auch Werke aufgespürt, die der Graf, wohl selbst ein passionierter Blockflötenspieler, in Neapel gehört haben könnte. So finden sich auf der von ihm mit einem Consort befreundeter Instrumentalisten eingespielten Scheibe eine sogar als Cantata bezeichnete, hochvirtuose Sonate des Hamburgers Johann Adolf Hasse, aber auch Musik von berühmten Lokalmatadoren wie Leonardo Vinci und Leonardo Leo sowie von dem Mailänder Samartini oder dem Wiener Hofkomponisten Caldara. Ein unbekannter Schatz klingt schöner als der andere.
Maurice Steger: Souvenirs d’Italie (harmonia mundi)
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