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Ist Christian Thielemanns Dresdner Vertragsverlängerung in Gefahr?

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thielemann-100_v-facebook1200_9bd6c8Nicht wirklich eine Überraschung: Die für gewöhnlich gut informierte „Bild“-Lokalausgabe Dresden meldet, dass die Vertragsverhandlungen mit Christian Thielemann als Chef der Dresdner Staatskapelle ins Stocken geraten sind. Der gegenwärtige, seit 2012 gültige Vertrag läuft bis 2019. Angeblich soll er keine besonders günstigen Konditionen für ihn enthalten, weil er damals, nach seinem abrupten Abgang von den Münchner Philharmonikern auf diesen Job angewiesen war und die inzwischen verstorbene Intendantin Ulrike Hessler gut verhandelt hatte. Das möchte er jetzt wohl ändern. So will er unter anderem einen freien Tag nach jedem Tourneekonzert, was Gastspiele unnötig verlängert und verteuert. Da Thielemann aber 2015 den ersehnten Posten bei den Berliner Philharmonikern nicht bekommen hat (die wählten bekanntlich Kirill Petrenko) und er ansonsten nur die (cheflosen) Wiener Philharmoniker und das Bayreuther Festspielorchester dirigiert, wird es eng für ihn. In Dresden, wo jetzt das Orchester in einer stärkeren Position gegenüber ihm agiert, soll es schon länger Spannungen gegeben haben. Das Verhältnis mit dem ab 2018 amtierenden Intendanten Peter Theiler wird als nicht besonders gut beschrieben. Und auch bei den Salzburger Osterfestspielen ist einiges offen: Thielemanns Vertrag läuft wohl bis 2020, der der Dresdner Staatskapelle als Nachfolger der abgewanderten Berliner Philharmoniker aber nur bis 2018. In Dresden sollen zudem bestimmte Musiker auf Betreiben des Chefs nicht unter ihm in Konzerten mitspielen dürfen. Und wie die „Bild“ wusste: anders als der Öffentlichkeit gern suggeriert, wohnt er natürlich nicht in Dresden, sondern residiert im neben der Semperoper gelegenen Taschenberg-Palais in der eigenen Suite – die sogar mit privaten, sicher preußischen Gemälden ausgehängt ist. Als möglicher Thielemann-Nachfolger wird mal wieder Franz Welser-Möst (56) gehandelt, dessen Vertrag in Cleveland allerdings bis 2022 läuft.

Update: Peter Ruzicka, der CT treu ergebene Chef der Salzburger Osterfestspiele (den dieser als Sommerfestspielchef mit seinem aufgekündigten Strauss-Projekt freilich einst schwer im Regen hatte stehen lassen), lässt verkünden, der Osterfestspielvertrag mit der Staatskapelle sei unter Dach und Fach bis 2020. Mag sein. Unterschrieben ist er aber wohl noch nicht, soll angeblich während der 50. Osterfestspiele im April erfolgen. Und er soll woll nicht an CT als Kapellenchef gebunden sein…In Dreden aber startet bereits am 25. Januar der Vorverkauf für Thielemanns zwei „Ring“-Zyklen im Januar und Februar 2018.

 

 

Der Beitrag Ist Christian Thielemanns Dresdner Vertragsverlängerung in Gefahr? erschien zuerst auf Brugs Klassiker.


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