„Lustig aussehend“, das schreibt die immer ach so nette Klassikillustrierte „Bunte“ über Yusif Eyvazov, den Mann an der Seite von Anna Netrebko. Die meisten Musikkritiker schreiben längst schon nicht mehr so nette Sachen über diesen allerhöchstens zweitklassigen Lärmmacher im Tenorregister. Der neben seiner Gattin akustisch gleich noch peinlicher wirkt. Aber das ist ganz egal, alle großen Opernhäuser der Welt, auch die Salzburger Festspiele schlucken inzwischen die Kröte, wenn sie die Netrebko haben wollen: ohne Yusif keine Anna. Im März 2014 war der noch ein Niemand als er neben ihr in Rom bei deren „Manon“-Debüt den Des Grieux sang – nicht umsonst die schwerste Puccini-Tenorrolle, wie man dann gleich ausführlich vorgeführt bekam. Egal. Im Dezember 2017 soll er also nun an ihrer Seite zur Inaugurazione der Mailänder Scala die Titelrolle in „Andrea Chenier“ geben. Anfangs hieß es noch aus dem Haus, man lasse sich regelmäßig vorsingen, bis man einen Vertrag abschließe, das scheint aber, laut Musikdirektor Riccardo Chailly, nun der Fall zu sein. Doch ist die Anna glücklich, freuen sich noch längst nicht alle. Gut, man kann jetzt darüber erleichtert sein, dass sie uns wenigstens ihren jüngsten Duettpartner (mit dem kann sie sogar deutsch, oder besser eine Form von russisch-tirolerisch singen), den gruseligen Austrorechtspoper Andres Gabalier in der Baritonpartie ersparen wird. Ansonsten darf man aber für den 7. Dezember nur noch auf die bekannt bösen Scala-Loggionisti hoffen – falls die nicht von der eigens bestellten Russenmafia in Schach gehalten werden. Auf jeden Fall wird es ein richtig schön italienisches Opernspektakulum werden.
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