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Clik here to view.Schönes Wetter, freier Tag, was will das Herz der tourenden DSO-Musiker mehr? Die eine üben weiter unverdrossen Eroica-Flötenvokalisen (beschert einem das Alphabet immer die dieselben Zimmernachbarn?), die nächsten geben eineinhalb Masterstunden in einer Tokioer Musikhochschule. Wieder andere nutzen die Zeit für längere Ausflüge zum alten Bronzebuddha nach Kamakura oder sogar zum Fuji. Weitere widmen sich der Förderkreispflege beim lukullischen Shabu-Shabu-Dinner oder sind von ihrem Schwager, einem japanischem Schiedsrichter, zu einem wichtigen Baseballspiel geladen.
Also Zeit für einen kleinen Nachtrag zum Backstage-Schatz der Bunka Kaikan: Inzwischen zieht sie sich als Namenssalat bis in den vorderen Wartebereich über alle nackten Betonwände hin – diese sehr spezielle Hall of Fame, die irgendwann in den Neunzigerjahren auf der linken Seitenbühne ihren Anfang nahm und unaufhaltsam, wenn auch etwas langsamer wächst. Denn auf diese Bühne, die wahrscheinlich auf ihren Japangastspielen so viele berühmten Opern- und Ballettstars der letzten 50 Jahre gesehen hat wie kein anderes Opernhaus der Welt, wollten die Techniker irgendwann einen Erinnerung an die famosen Namen. Und was zunächst mit einem von allen Mitwirkenden unterschriebenen Plakat begannt, wuchs sich immer mehr aus zu liebevollen Autogramm-Collagen, zum Teil im Goldrahmen, die aus Platzmangel inzwischen sogar unter der Decke hängen.
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So üben auch die Musiker des DSO nun unter den Überbleibseln ihrer legendären Vorgänger, und man denkt sich Seins, wenn das Epitaph der Mailänder Scala in imperatorenhafter Geste überragt wird von einem Einzelporträt Kaiser Riccardo I. (Muti), der kurz danach stürzte. Fabio Luisi, damals Chef der Dresdner Staatskapelle, wollte ihm zumindest das Repräsentieren offenbar nachtun, landete aber nur unterhalb seiner Institution. Da hängen sonst scharf konkurrierende Balletttruppen in trauter Memorabilien-Einigkeit, es fallen besonders die vielen Operetten-Truppen auf, und auch ich finde alte Erinnerungen wieder, etwa in den Plakaten vom Gastspiel der Berliner Staatsoper 1997 oder dem der Bayerischen Staatsoper im Tsunami-Jahr 2011. Was auch mitten auf dem Bauch des Falstaff auf Beton vermerkt ist, der genau während der Naturkatastrophe vom Maggio Musicale Fiorentino unter Zubin Mehta zusammen mit der „Macht des Schicksals“ (!) gegeben wurde.
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Morgen mehr!
Der Beitrag DSO in Fernost: Asientournee VI erschien zuerst auf Brugs Klassiker.