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Channel: Manuel Brug – Brugs Klassiker
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Brugs Beste: Nummer 4 – Cecilia Bartolis nicht nur süßes Duell

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Eine CD wie am Reißbrett geplant und auf Erfolg getrimmt. Vom frauenzeitschrift-kompatiblen, Zucker-Cover über das Zusammenspannen zwei der populärsten Klassikkünstlerinnen mit Barockem zur Weihnachtszeit, der Bruder der einen darf mit seiner Cappella auch noch die Begleitung schrummeln. So mag man erst mal ätzen, aber das „Dolce Duello“ das die beiden Florettfechterinnen Cecilia Bartoli und Sol Gabetta hier austragen, ist weder, blutig, noch gefährlich oder – am Schlimmsten – vorhersehbar langweilig. Denn so wie die Bartoli-Cover sich inzwischen eine schräge Galerie abstruser, aber wirkungsmächtiger wie diskursfördernder, in jedem Fall aber aufmerksamkeitsheischender Graphikabsurditäten kumuliert haben, so geht der berühmteste Mezzo der Welt eigentlich immer akribisch an seine Rechercheaufgaben heran. Und so hat man auch in diesem Duo- statt Duell-Fall einige funkelnde Klangkostbarkeiten ausfindig gemacht, obligat vom Cello begleitete Opernarien, aber auch Händels Cäcilienode, und am Ende darf dann die Cellosonne allein über Boccherini scheinen. Mehr aber noch: Mag die Bartoli auch auf dem Titel augenzwinkernd den schmeichelnden Segnungen des Fotoshoppings vertrauen, in ihrer  Stimme lässt sie keineswegs Retuschen zu. Und die ist eben genauso erfahren und immer noch versiert, brustig schnappend, dabei nach wie vor betörend säuselnd, wie man es von ihr kennt und mag. Wir alle altern, die Bartoli tut es aber mit einer feinherb expressiven, ihr gut anstehenden Vokalnote. Der sich Sol Gabetta mit einem warmen, sonoren Sound, das Cello gilt unter den Instrumenten als der Stimme am nächsten, musikalisch feinfühlig anpasst wie Amalgam. Virtuosität weicht dabei sehr oft Empfindung. So wird hier nicht nur Girlie-mäßig klanggekichert und es werden kaum Tonklingen gekreuzt, sondern auch Verlust beklagt, Endlichkeit empfunden. Die Musik von Gabrielli, Porpora, Albinoni, Caldara oder eben Händel ist nämlich weit vielfältiger und tiefsinniger als die knallbunte Verpackung.

Cecilia Bartoli, Sol Gabetta: Dolce Duello, Capella Gabetta Andrés Gabetta (Decca)

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