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Channel: Manuel Brug – Brugs Klassiker
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Baryshnikov 70: Alles Gute, Misha!

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Mag sich Roberto Bolle mit schwindender Technik in den sozialen Medien noch mehr abmühen als auf der Bühne und mag David Hallberg seinen zweieinhalbjährige Leidenszeit wegen seiner Fußverletzung in durchaus fesselnden Buchseiten ausbreiten und mag sich Sergej Polunin als bad boy of ballet mit Tattoos wie Substanzen gerieren – keiner von ihnen wird je wieder als Ballerino die weltweite Berühmtheit eines Mikhail Baryshnikov erreichen, der heute 70 Jahre alt wird. Der am 27. Januar 1948 in Riga geborene und aufgewachsene Russe, ausgebildet unter dem legendären Alexander Puschkin an der Waganova Akademie, eroberte als emigrierter Starsolist des Kirov Balletts ab 1974 den Westen im Sturm. Rudolf Nurejew hatte das Fundament ausgelegt, aber Misha wurde als Popstar (und Po-Star) ein Darling nicht nur der schönen Welt. Klein, kompakt, ein wundervoller Springer, aber auch ein packender, charismatischer Darsteller, so verzauberte er die Ballettfans und wurde zum Objekt der Begierde vieler anderer. Auch Hollywood interessierte sich für ihn. Für seinen ersten Film, das wunderbar kitschige Ballettmelodram „Am Wendepunkt“ mit Shirley McLaine und Anne Bancroft, erhielt er 1977 eine Oscar- und Golden-Globe- Nominierung. 1985 war er zusammen mit dem Steptanz-Tornado Gregory Hines und Isabella Rossellini in dem Blockbuster „White Nights“ zu sehen. Er spielt darin semiautobiographisch einen in den Westen geflohenen Balletttänzer, der nach einer Notlandung in Russland zu einer Rückkehr ans Kirov-Ballett überredet werden soll. 1980 bis 1989 war Baryshnikov  künstlerischer Leiter des American Ballet Theatre. Von 1990 bis 2002 arbeitete er für das White Oak Dance Project, dessen Mitbegründer er war. Seit 2005 ist er künstlerischer Direktor des Baryshnikov Arts Center in New York. Er war lange mit der Schauspielerin Jessica Lange zusammen und begeisterte in der letzten Staffel der Fernsehserie „Sex and the City“ eine neue Generation junger Frauen als Carrie Bradshaws finaler, russisch-sentimentaler und ziemlich souveräner Toy Boy Aleksandr Petrovsky. Unlängst hat er unter Robert Wilson Vaclav Nijinsky verkörpert, er war Kafkas Gregor Samsa und spielte Beckett. Die Kunstreise ist für ihn noch lange nicht beendet. с днем ​​рождения, Misha!

 

Der Beitrag Baryshnikov 70: Alles Gute, Misha! erschien zuerst auf Brugs Klassiker.


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