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Channel: Manuel Brug – Brugs Klassiker
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Kampf der Corona-Isolation: Aus aktuellem Anlass gibt es kommentierte Streaming-Empfehlungen

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Opernaufführungen und Orchesterprogramme als Live-Darbietungen per Internet und Geisterkonzert im leeren Saal, die voranschreitenden Corona-Einschränkungen lassen keine Ansammlungen mehr zu, die Theater mussten alle sogar ihren Probenbetrieb einstellen. Jetzt schlägt die Stunde des Konserven-Streamings. Und der Minigruppen-Initiative, sprich: der Kammermusik. Neben einer Unzahl von Künstlern, die auf Twitter oder Facebook für Spontandarbietungen online gehen, haben viele Klassik-Institutionen gegenwärtig ihre Archive und Streamsammlungen kostenfrei geöffnet. Manche senden täglich, andere ausgewählt. Hier eine aktualisierte Übersicht lohnender Gratis-Portale, weitere Häuser, wie das vidoeaffine Royal Opera House Covent Garden werden folgen, sobald Rechte abgeklärt sind. Stramme Live-Streamer, wie etwa die Hamburger Elbphilharmonie oder Londons Kammermusikmekka Wigmore Hall, haben freilich gegenwärtig zu wenig Content, frischer wird auch kaum hinzukommen. Andere haben eben nur sich selbst, wie etwa das Gotenborg oder das Detroit Symphony Orchestra, da ist manches interessant, anderes nicht.

Arte Concert arte.tv/de/arte-concert

Die universellste Plattform, Beat oder Beethoven, Oper oder Olala, alles ist da, für jede Geschmack, immer und gleichzeitig. Da werden Avantgarde-Freaks Futter finden, aber auch konservative Stargenießer. Es gibt aktuelle Konzerte und alte Aufzeichnungen. Gerade ganz besonders viel zum 250. Ludwig-van-Geburtstag, der natürlich auch hier als audiovisueller Höhepunkt gefeiert werden sollte. Endlich einmal kann man hier in die Untiefen des Archivs hinabsteigen und sein schlechtes Gewissen beschwichtigen, weil man früher nie Zeit dafür hatte. Und es lassen sich sicherlich erstaunliche Entdeckungen machen – dank unserer Rundfunkgebühren. Man hat sogar noch neue Inhalt eingepflegt: So gibt es am 13. April abends den gerade noch aus Probenmitschnitten zusammenmontierten „Fidelio“ in der Beethovenschen Zweitfassung von 1806 aus dem Theater an der Wien bei dem Oscar-Preisträger Christoph Waltz Regie führt und Manfred Honeck dirigiert.

Digital Concert Hall digitalconcerthall.com

Auch die Berliner Philharmoniker haben ihre Hausaufgaben gemacht und inzwischen in über zehn Jahren ein Archiv aus 600 Konzerten angesammelt. Da gibt es die kompletten letzten Spielzeiten in HD und 4K, professionell gefilmt und ausgesteuert. Dazu ältere Dokumente und aufgekaufter Inhalt, Stunden von Interviews und einige Dokumentationen. Da kann der Thielemann-Tiger und der Petrenko-Panter, die Rattle-Rennmaus, die Abbado-Gottesanbeterin, die Karajan-Königskobra und der Haiting-Haflinger rollig futtersatt werden. Früher kostenpflichtig, ist hier zunächst für einen knappen Monat alles frei – wenn man sich bis zum 31. März anmeldet.  

Mariinsky Theater mariinsky.tv

Immerhin, das Mariinsky Theater in St. Petersburg des wahrscheinlich immer noch in seinem Privatjet um den Globus kurvenden Valery Gergiev streamt auch schon. Schließlich hat man ein eigenes Plattenstudio und Label. Und wie stets in Russland, eine Spielplan gibt es nur kürzestfristig. Angefangen hat man mit Ballett. Am 21. März gibt es Rodion Shchedrin „Anna Karenina“ in der Choreografie von Alexei Ratmansky. Nur live, immer ab 19 Uhr.

Wiener Staatsoper staatsoperlive.com

In Wien wäre am 21. März Rossinis „La Cenerentola“ auf dem Spielplan gestanden, gibt es auch so, ab 19.30 Uhr auf dem Computer. Denn die Wiener Staatsoper ist zwar geschlossen, spielt aber täglich online umsonst und meist sogar dass, was regulär angesetzt gewesen wäre, in diversen Besetzungen. Denn seit einer Dekade ist auch diese altmodische Institution ein Streaming-Vorreiter mit Opern- und Ballettaufzeichnungen. Bei den Konserven sind faule Eier dabei und grandiose Vokalsträuße, so wie im echten Opernleben. Spielplan bereits bis zum 2. April. Anfang stets um halb acht (Wagner um fünf). Einfache Anmeldung, Untertitel in acht Sprachen. Für 24 Stunden verfügbar. Aktueller Tipps: 28. März „Götterdämmerung“ mit Stephen Gould, Iréne Theorin (Brünnhilde) und Waltraud Meier. 29. März 2020: „Roméo et Juliette“ von Gounod mit Aida Garifullina und Juan Diego Flórez. 31. März „L’elisir d’amore“ mit Aida Garifullina und Benjamin Bernheim. 1. „Die Frau ohne Schatten“ unter   Christian Thielemann mit Stephen Gould, Camilla Nylund, Evelyn Herlitzius, Wolfgang Koch und Nina Stemme.

Metropolitan Opera metopera.org

Das größte Theater Amerikas hat ebenfalls sein Archiv aus TV-Aufzeichnungen und Kinoübertragungen weit aufgemacht, und sendet – wie bei den Oscars – jede Nacht ab halb zwei Uhr mitteleuropäischer Zeit für lau eine Musiktheaterpreziose. Manche kitschig, andere atemraubend, mit allen Big Names des Business. Man kann freilich auch beruhigt ausschlafen, alles steht 20 Stunden zur Verfügung. Warum also nicht am 22. zum Brunch „Lucia di Lammermoor” mit Anna Netrebko und Piotr Beczała? Spät nachts gäbe es dann einen atmosphärischen „Eugen Onegin“ mit Renée Fleming, Ramón Vargas, und Dmitri Hvorostovsky. Und ab 23. März ist Wagner Week.

Boulez Saal boulezsaal.de/de/intermission

„Intermission“ nennt der Berliner Pierre Boulez Saal seinen ab 21. März abrufbaren digitalem Spielplan mit Konzertaufzeichnungen als kostenloses Online-Angebot. Der Spielplan wird wöchentlich bekanntgegeben und beinhaltet zum Teil unveröffentlichte Videoaufnahmen. Zu sehen sind Klassik, Jazz und Arabische Musik, Lectures, Konzerte und Workshops. Das wechselnde Angebot ist immer ab 18 Uhr und jeweils bis zum folgenden Konzert unter www.boulezsaal.de/de/intermission abrufbar. Im Spielplan der ersten Woche: 21. März: Daniel Barenboim, Emanuel Pahud, Kian Soltani, Marianne Crebassa u.a. mit Werken von Claude Debussy. 23. März: Belcea Quartet mit Werken von Joseph Haydn, György Ligeti, Antonín Dvořák. 25. März: Daniel Barenboim mit Klaviersonaten von Franz Schubert (1 & 2). 28. März:: András Schiff mit Bachs Goldberg-Variationen. Lecture-Konzert in englischer Sprache. 29. März: Jörg Widmann: „Schöne Stellen“. Über Musik-Momente der Vergangenheit und Gegenwart. Lecture mit Klavierbeispielen. Ebenfalls 29. März: Jörg Widmann & Goldmund Quartett mit Carl Maria von Weber. Lecture-Konzert.

Opera di Roma operaroma.it

Die Oper Rom wechselt alle drei Tage die Streams auf ihrem Youtube-Kanal. Gegenwärtig kann man noch sehen, was älter aussieht: die „Tosca“ in der rekonstruierten Ausstattung der Uraufführung 1900 im Teatro Costanzi oder die 58 Jahre jüngere „Tosca“ der legendären Margareta-Wallmann an der Wiener Staatsoper, die dort online gezeigt wird. Noch ein skurriler Vergleich: Sowohl auf Opervision gibt es Henzes „Bassriden“ zu sehen und ab 24. März auch an der Web-Opera di Roma. Außerdem sehenswert: ab 25. März eine „Orfeo ed Euridice“-Inszenierung von Robert Carsen und ab 26. März „Madama Butterfly“ aus den Caracalla Termen mit Asmik Grigorian.

Dutch National Opera operaballet.nl

Dort zeigt man seit dem 21. März als virtuelle Weltpremiere Willem Jeths’ Oper „Ritratto“, die anlässlich der fünften Ausgabe des „Opera Forward Festival“ am 13. März ihre Uraufführung erlebt hätte. Die Generalprobe konnte gerade noch mitgeschnitten werden. Weitere Opern und Ballette werden folgen.

Théâtre des Champs-Elysées

Beim Glyndebourne Opera Festival werden Francis Poulencs  “Dialogues des Carmélites”  höchstens konzertant zu sehen sein, doch das Pariser Théâtre des Champs-Elysées hat eine sehr atmosphärisch dichte Olivier-Py-Produktion des Werkes aus dem Jahr 2013 neuerlich ab 20. März für eine Woche auf arte/concert freigeschaltet. Jérémie Rhorer dirigiert das Philharmonia Orchestra, es singen Patricia Petibon, Sophie Koch, Véronique Gens, Sandrine Piau und Rosalind Plowright. Genau die richtige, besinnliche Oper für die gegenwärtige Stimmung.

Gstaad Festival gstaaddigitalfestival.ch

Auch im Berner Oberland hat man in den letzten Jahren fleißig aufgezeichnet. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und stöbern Sie auf Gstaad Digital Festival. Machen Sie es sich bequem und schauen sich einen Konzertfilm von einer der letzten Festivalausgaben an – sei es ein Konzert mit dem Gstaad Festival Orchestra und Jaap van Zweden, mit Cellistin Sol Gabetta, mit Cembalist Jean Rondeau, mit Sopranistin Nuria Rial oder mit Pianist Fazil Say. Lassen Sie die Gedanken ins sommerliche Saanenland schweifen, in die unverwechselbaren Kirchen und freuen Sie sich darauf, das nächste Mal wieder live vor Ort dabei zu sein. Es ist keine Selbstverständlichkeit, wie wir jetzt wissen.

Staatsoper Unter den Linden staatsoper-berlin.de

Corona-TV Unter den Linden Berlins. Nachdem man, wie eigentlich geplant, die aktuellen Premieren im leeren Saal nicht mehr streamen darf, hat die Staatsoper in ihrem, natürlich um Daniel Barenboim zentrierten Opern- und Konzertarchiv gekramt. Auch hier versucht man – mit Wiederholungen – seit 16. März den Spielplan abzubilden, hat aber weit weniger Content als Wien. Jeweils um 12 Uhr mittags wechselt das naturgemäß 24 Stunden zugängliche Stück – Oper Sinfoniekonzert, Ballett. Unter den Streams befinden sich ab 21. März der eben erst aufgezeichnete „Der Rosenkavalier“ von André Heller und Zubin Mehta (gibt es auch auf 3sat), aber auch Hardcore-Avantgarde wie Beat Furrers „Violetter Schnee“. Oder der Brahms-Zyklus der Staatskapelle aus Buenos Aires.

Hamburg Ballett hamburgballett.de

Auch das Hamburg Ballett steigt mit exklusiven Video-Inhalten ein. Am 22. März um 14.30 Uhr gibt es „Junge Choreografen“ als Video-Compilation. Am 23. März um 16.30 Uhr wird ein virtuelles Ballett-Training von Lloyd Riggins mit Madoka Sugai von zu Hause für zu Hause, zum Mitmachen, Nachmachen und Fithalten veranstaltet. Am 24. März um 16.30 Uhr heißt es: Junge Choreografen – Outtake-Compilation. Die lustigsten Momente im Kreationsprozess für Junge Choreografen. Und als besonders Schmankerl gibt es am 26./28./29. März, jeweils um 16.30 Uhr „Die Glasmenagerie – Einblicke in den Entstehungsprozess“. Exklusive und unveröffentlichte Einblicke in Bild und Ton über die Kreation von John Neumeiers jüngstem Ballett.

Staatsoper Stuttgart staatsoper-stuttgart.de

Oper trotz Corona: Die Staatsoper Stuttgart setzt ihr digitales On-Demand-Programm mit Prokofjews „Die Liebe zu drei Orangen“ und Wagners „Lohengrin“ fort. Opernspaß für alle bieten die „Orangen“ in der skurrilen, an ein altes Videospiel erinnernden Inszenierung von Axel Ranisch seit 20. März. Die ungekürzte Aufführung in deutscher Sprache ist mit Untertiteln versehen und wird eine Woche lang on demand auf staatsoper-stuttgart.de gezeigt. Ab 27. März folgt ab 17 Uhr „Lohengrin“ in der Inszenierung von Árpád Schilling. Generalmusikdirektor Cornelius Meister steht am Pult des Staatsorchesters. Flankiert wird dieses Programm in den kommenden Wochen mit Online-Aktivitäten und kleinen zusätzlichen Überraschungs-Videoclips aus dem Opernhaus oder aus dem Wohnzimmer. Aber hallo, Stuttgarter Ballett, Ihr habt doch auch Aufzeichnungen….

Opéra de Paris operadeparis.fr

Die Pariser Oper fing am 17. März um 19.30 Uhr unter dem Hashtag #LOPERACHEZTOI mit dem Streaming an. Man startete mit der der Aufzeichnung, der eigentlich für die an diesem Tag vorgesehenen brandneuen Massenet-„Manon“ mit Pretty Yende und Benjamin Bernheim. Die wird sieben Tage zugänglich sein, freilich teilweise geogeblockt (über die Facebook-Seite den Zugang suchen), dann folgt die nächste Oper, vermutlich der relativ frische „Don Giovanni“. Bis Mai sind zudem die Aufzeichnungen der absolut sehenswerten Rameau-Oper „Les Indes galantes“, des Balletts „Gisèlle“ sowie ein Tschaikowsky-Zyklus des Orchesters unter Philippe Jordan ständig zugänglich. Und es gibt weiterhin die Videoplattform 3e Scène mit schrägen und experimentellen, eigenproduzierten Videoclips um Oper und Tanz.

Bayerische Staatsoper staatsoper.tv

In München wollte man mutig livestreamen und wurde ebenfalls von den verschärften Maßnahmen überrollt. Die Jahrespressekonferenz und ein zum Kammerabend geschrumpftes 5. Akademiekonzert gingen noch vor leerem Haus über die Bühne, jetzt musste man auf ein sehr überschaubares, aber qualitätsvolles, jeweils zwei Wochen abrufbares Angebot aus alten Livestreams reduzieren: Dabei sind die vorletzte Premiere mit dem Bartók-Doppelabend, „Lucia di Kammermoor“ unter Kirill Petrenko mit Diana Damrau, „Der Troubadour“ mit Jonas Kaufmann und Anja Harteros sowie das Balanchine-Ballett „Jewels“. Und nach dem Erfolg des ersten Montagskonzert mit Christian Gerharher und Igor Levit und 90.000 Live-Zuschauern geht es nun jede Woche ab 20.15 Uhr live und kostenlos weiter: Das Programm der Montagskonzerte wird sich aus Liedgesang, Solo-Instrumentalisten sowie kammermusikalischen und tänzerischen Darbietungen zusammensetzen. Mit dabei sind Musiker des Bayerischen Staatsorchesters, Tänzer des Bayerischen Staatsballetts sowie der Staatsoper eng verbundene Künstler wie Julia Fischer, Hanna-Elisabeth Müller, Christian Gerhaher, Gerold Huber, Jonas Kaufmann, Michael Nagy und Tareq Nazmi.

Budapest Festival Orchestra bfz.hu

Hat man sich durch einen traurig stimmenden Clip des als Chef des Budapest Festival Orchester zur melancholischen Untätigkeit verdammten Gründers Iván Fischer gearbeitet, dann offeriert der ungarische Eliteklangkörper jeden Abend um19:45 Uhr live gestreamte Kammerkonzerte unter dem Titel „Quarantine soirées“. Denn: „Wir brauchen Musik jetzt mehr als jemals.“

Opera Vision operavision.eu

Auf der von der EU geförderten Videoplattform sind 29 Partnerhäuser und -Festivals aus 17 Ländern vereint. Und die bieten – mit dreisprachigen Untertiteln – gegenwärtig 21 Opern an. Da findet der Gourmet seine Spezereien und auch der Raritätenschnüffler Trüffel wie Moniuszkus polnische Nationaloper „Halka“ aus Warschau, Erich Wolfgang Korngolds rarer Venedig-Einakter „Violanta“ aus Turin, eine grandiose Dvorak-„Rusalka“ aus Antwerpen oder die Barry-Kosky-Inszenierungen von Henzes „Bassariden“ und Weinbergs „Frühlingsstürme“ aus der Komischen Oper Berlin. Und sogar absolut Schräges wie Ivan Zajcs patriotische Kroatenoper „Nikola Šubić Zrinjski’“ aus Zagreb wird offeriert.

Für fortgeschrittene Opernfreaks: ndr.kultur; rossinioperafestival.it; teatroregio.torino.it

Wer immer schon mal seine Bildungslücken schließen wollte und jetzt viel Zeit hat: Anlässlich des Jubiläums der nun abgesagten 100. Händelfestspiele, die eigentlich ab Mitte Mai in Göttingen steigen sollen, bietet NDR Kultur bis zum 30. September zehn unbekannte Opern aus den Jahren 2009 bis 2019 als Stream an. Etwa „Lotario“, Imeneo“, „Faramondo“ – mal zeitgenössisch, mal historistisch. Zusammen mit der Unitel zeigt hingegen das Rossini Opera Festival Pesaro gegenwärtig für jeweils 24 Stunden unter dem Logo „Soirées musicales“ Rossini-Rarissimia: 21. März „Sigismondo“, 24. März „Adelaide di Borgogna“ usw. Wer immer noch nicht genug hat: Das  Teatro Regio Torino bietet unter dem Hashtag #operaonthesofa jeden Tag einen mit einer einzigen Kamera in der Totalen abgefilmten Generalprobenakt, der dann auch weiterhin zu sehen ist – wie schon Verdis kompletter „Carmen“, „Nabucco“ und Cimarosas „Die heimliche Ehe“.

Monnaie Brüssel lamonnaie.be

La saison virtuelle heißt es auch auf der Webseite des Théâtre de la Monnaie – zunächst bis zum Ende der Osterferien im wöchentlichen Wechsel. Gegenwärtig zu sehen ist (auch auf der Seite der Pariser Opéra-Comique) die spannende Pascal-Dusapin-Uraufführung „Macbeth Underworld“ mit Magdalena Kozena und Georg Nigl sowie ab 21. statt der ausgefallenen Mozart/da Ponte-Trilogie Mozarts Jugendoper „Lucio Silla“ in der Inszenierung von Tobias Kratzer (die gibt es ab 24. März auch bei Operavison). Weiterhin werden gestreamt: „Aida“ (Alain Altinoglu , Stathis Livathinos), „Tristan und Isolde“ (Alain Altinoglu, Ralf Pleger/Alexander Polzin), die tolle  „La Gioconda“ (Paolo Carignani ,Olivier Py) und das grandiose  „Märchen vom Zaren Saltan“ (Alain Altinoglu, Dmitri Tcherniakov). Außerdem die eindrückliche Uraufführung  „Frankenstein“ von Mark Grey (Bassem Akiki, Àlex Ollé) ist im Programm.

Jan Vogler musicneversleepsnyc.com

Jan Vogler, der in New York lebende Cellist und Intendant der Dresdner Musikfestspiele, hat  einen 24-stündigen Musik-Livestream-Marathon für den 27. März um 23:00 Berlin Zeit: #musicveversleepsNYC. Nach Gesprächen mit seinen in New York ansässigen Freunden und Kollegen habe er realisiert, dass alle mehr denn je bestrebt seien, ihre Musik mit anderen zu teilen. Diese Freunde und Kollegen hätten sich bereit erklärt, außergewöhnliche Konzerte unter www.musicneversleepsnyc.com und auf dem entsprechenden Youtube-Kanal zu spielen. Unter anderem sind neben Vogler dabei: das Brentano Quartet, Anthony Roth Costanzo, Bela Fleck, The Knights, Midori, Nico Muhly, Gil Shaham. Weitere Künstler werden in den kommenden Tagen bekannt gegeben. Jan Vogler schreibt: „Wir hoffen, andere Künstler in Städten auf der ganzen Welt zu inspirieren, sich zusammenzuschließen und Music Never Sleeps NYC in ihrer eigenen Stadt zu verwirklichen. Wir wollen ein globales Pastiche des künstlerischen Ausdrucks schaffen, indem sich andere Städte unserer Initiative anschließen, z.B. #musicneversleepsLA, #musicneversleepsBerlin, #musicneversleepsTokio, usw.“

Deutsche Oper Berlin deutscheoperberlin.de

Sehr übersichtlich ist das Streaming-Programm der Deutschen Oper, die lediglich drei DVD-Auswertungen anzubieten hat und dafür eine Woche Klärungszeit brauchte. Jeweils am 15 Uhr können Sie jeweils für 48 Stunden über deren Website folgende Aufzeichnungen kostenlos anschauen: noch bis 21. März: Janáceks „Jenufa“ unter der musikalischen Leitung von Donald Runnicles und in der Regie von Christof Loy. Von 21. bis 23. März gibt es Wagners „Rienzi“ RIENZI, in einer Inszenierung von Philipp Stölzl, Dirigent: Sebastian Lang-Lessing. 23. bis 25. März sind Wagners „Meistersinger“ von Altmeister Götz Friedrich und mit Rafael Frühbeck de Burgos am Pult zu erleben. Weiteres folgt. Und für Kinder gibt es bis zum 24. März „Die Schneekönigin“ von Samuel Penderbayne nach Hans Christian Andersen als fesselndes Musiktheater für alle ab 8 Jahren.

Bamberger Symphoniker youtube.com/channel/UC4sz_Evu102KsBVXEoJi8Lw

Auch die Bamberger Symphoniker möchten sich mit ihrem Publikum an die Höhepunkte der jüngsten Vergangenheit erinnern, die filmisch dokumentiert wurden. Auf ihrer Youtube-Seite kann man in diesen Wochen einige Konzerte und Dokumentationen kostenfrei ansehen. Da gibt es eine tschechische Dokumentation über die bisherige Zusammenarbeit mit Chefdirigent Jakub Hrůša, weitere Aufnahmen und Konzertmitschnitte mit ihm, aber auch mit Ehrendirigent Herbert Blomstedt werden folgen. Am 22. März um 18 Uhr zeigen auch die Bamberger Symphoniker in der Aktion „Musiker*Innen für Deutschland“ und #keepplaying Flagge und spielen Beethovens „An die Freude“. Gemeinsam einsam haben die Musiker sich zu Hause aufgenommen – gleiche Noten, gleiches Tempo und gleiche Intention: Etwas zu schaffen, dass die Solidarität der Kulturszene mit den Menschen in Deutschland, Europa und der Welt zeigt. Gleichzeitig werden deutschlandweit Musiker und Orchester an ihren Fenstern spielen. Das Projekt zeigt, dass es auch unter diesen extremen Bedingungen möglich ist, einen Austausch zu schaffen, eine Kommunikation über Musik.

BKA Theater facebook.com/BKA.Theater; bka-theater.de/content_start.php?id=139

Und wer schließlich nach soviel geballter Hochkultur Lust auf ein paar arg abgeschrabbelte Drag Queens und Trümmertransen hat: Auch die wilden Weiber von Neukölln streamen jetzt: Am 28. März, 20:30 Uhr sind Ades Zabel, Biggy van Blond, Bob Schneider & Roman Shamov on Air. Sie werden das Publikum in Zeiten von Corona mit der dringend notwendigen Portion Kultur versorgen und zaubern eine kleine Show aus dem Hut – dabei sein ist alles, wenn auch nur am Bildschirm

Und natürlich Igor Levits Hauskonzert. Jedem Abend. 19 Uhr auf Twitter

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