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Channel: Manuel Brug – Brugs Klassiker
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Brug Beste: Nummer 15 – Robin Ticciatis vorzügliche Französischstunden mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin

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Robin Ticciati, der 35-Jährige Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, hat seinem Hauptstadtklangkörper einen Französischkurs verordnet. Und setzt so fort, was schon sein Vorvorvorgänger Kent Nagano dort reichlich gepflegt hat. Das gilt auch für seine Aufnahmetätigkeit für das Label Linn. Nach einer ersten gemeinsamen CD, bei der Debussy im Mittelpunkt stand, geht es nun mit Ravel und Duparc weiter. Und wieder ist Magdalena Kozena, die Gattin eines seiner Förderer, Simon Rattle, mit von der Vokalpartie. Ravels „Valses nobles et sentimentales“ und die zweite „Daphnis“-Suite machen aber den Hauptanteil der schönen Scheibe aus. Impressionistisch schwebend, in helles griechisches Licht getaucht, so erklingen die Auszüge aus dem Hirten-Ballett, aber auch das Sfumato der Morgendämmerung beherrschen die Berliner Musiker, bis endlich triumphierend die Sonne durchbricht. Flexibel ist das in seiner furios ausgekosteten Rhythmik, fein mischen sich Farben. Ticciati agiert so präzise wie biegsam. Immer sind die Strukturen präsent, doch sie werden bunt ausgemalt, fast wie auf einem pointilistischen Bild – einen Vergleich,  den er immer wieder gerne bemüht. Farben sind nebeneinander gesetzt, sie verlaufen nicht. Für die Duparc-Orchesterlieder und die kleine, quasi zugegebene instrumentale Entdeckung „Aux étoiles“ bevorzug er hingegen eine schwebende Stimmung, eher Lasur als Tupfer. Das klingt zum Teil dunkel, abgründig, geheimnisvoll: die Walzer als Reminiszenzen eines fast vergessenen Gestern, die Lieder mit beschwörend symbolistischem Grundton. Dazu passt gut das erdige, dann wieder abgehobene Timbre von Magdalena Kozena, die gekonnt und in allerbester Diktion die melancholische Grundstimmung dieser Musik umspielt. Kein Zweifel, wie die erste CD, lässt diese, in der makellosen Akustik der Dahlemer Jesus-Christus-Kirche aufgenommene Zusammenstellung mehr als nur Aufhorchen. Man merkt sofort, was für eine Einheit  zwischen Orchester und Chef herrscht, wie sehr hier vor allem am Klang gefeilt wurde. Und für März ist bereits eine dritte Folge geplant. Da werden dann Maurice Duruflés Requiem und Debussys „Nocturnes“ auf den Notenpulten liegen.

Maurice Ravel: Daphnis et Chloé-Suite Nr. 2, Valses nobles et sentimentales; Henri Duparc: Orchesterlieder, Aux étoiles. Magdalena Kozena, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Robin Ticciati (Linn)

 

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