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Channel: Manuel Brug – Brugs Klassiker
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Brugs Beste: Nummer 23 – Arianna Savall und Konsorten nehmen uns mit auf einer zauberhaft stimmungsvolle Reise durch die „Silent Night“

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Aus der Nacht ins Licht, vom Dunkel ins Helle, von der Tiefe in die Höhe. So einfach könnte man umschreiben, was Arianna Savall, Petter Udland Johansen und ihr Ensemble Hirundo Maris auch auf ihrer neuesten CD „Silent Night“ geglückt ist. Es ist eine der herzwärmsten Weihnachtsplatten seit langem, gipfelnd im 200 Jahre alten, erst auf Norwegisch, dann auf Katalanisch, schließlich im originalen Deutsch intonierten Weltseller aus Oberndorf über die „Stille Nacht“. Early Fusion mit Barockharfe und Hardangerfiedel, eine musikalische Rundreise vom Süden in den Norden, das könnte schnell zum geschmacksneutralen Multikultiklangeintopf mutieren. Nicht hier. Das ist so wunderfein arrangiert und traumsicher zusammengestellt, dass man sich eher freut, wie grenzenlos dieser Mix doch anmutet. Und wirklich trägt er einen, wie eben die der Gruppe bedeutungsmäßig den Weg weisende Meerschwalbe, schwerelos auf den Flügeln des Gesangs und einer zurückhaltenden, doch prägnanten Instrumentierung. Ate Musik, Volksweisen, Eigenkompositionen und traumhaft sichere Improvisationen mischen sich zu einem unverwechselbaren Sound. Zu dem mal Dudelsack oder Zinken hinzukommen, über welchem aber immer die leicht schnarrig-leiernde Stimme Petter Udland Johansens sowie der mädchenhaft zarte, glockig helle Sopran Adriana Savalls sich emporheben. Da ist die ausgereifte, subtile Vokalcharakterisierungskunst in jeder Tonlage und da sind die Zupfinstrumente, die in ihrer ganzen Farbenpracht zum Glänzen gebracht werden. Das wärmt quasi akustisch, lädt lächelnd ein zur stimmungsvoll klaren Klangreise durch ein zumindest in der Weihnachtsutopie der Länder und Zeiten, Regionen und Epochen vereintes, zugewandtes Europa. Bekanntes mischt sich mit Rarem, Musik aus England, Katalonien, Deutschland, Irland, der Provence oder Norwegen scheint sich sehr nah. Man staunt, genießt, freut sich, hört wohlig entspannt zu. Und die vielfältige Tradition der Weihnacht bricht sich auf ganz moderne, schlichte Weise. „Das Singen der himmlischen Weihnachtsmusik bringt uns Frieden und Hoffnung für alle“, so Arianna Savall. „Singen ist eine der besten Möglichkeiten, um Menschen zusammenzubringen. Es ist sehr spirituell. Wir können es nicht berühren, aber wir können es alle tief in unseren Herzen fühlen.“ Genau das Richtige für diesen vieren Advent.

Silent Night. Arianna Savall & Petter Udland Johansen, Hirundo Maris (deutsche harmonia mundi)

Der Beitrag Brugs Beste: Nummer 23 – Arianna Savall und Konsorten nehmen uns mit auf einer zauberhaft stimmungsvolle Reise durch die „Silent Night“ erschien zuerst auf Brugs Klassiker.


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